Nord-Marsch Ruhrseen-Wanderung (2025)
Am 28. November 2025 ging es nach Herdecke zu einem Nord-Marsch. In dieser Gegend war ich schon am 11. Oktober 2025 zum Mammutmarsch Dortmund und bin etwas an den Höhenmetern verzweifelt. Ein guter Grund sich das ein zweites Mal anzutun. Vielleicht klappt es ja mit Fischbrötchen besser. Nun, mit ICE und RB 52 nach Herdecke. Check-In im Hotel und kleiner Einkauf.


Ich habe mich für die 24-Kilometer-Strecke mit 580 Höhenmetern entschieden, die bei Nord-Marsch aus zwei Schleifen mit 16 und 8 Kilometern besteht. Die dritte Schleife mit 18 Kilometern hätte dann 42 Kilometer ergeben – allerdings hatte ich auf 1000 Höhenmeter keine Lust. Außerdem gibt es Stempelkarten, wie beim DVV. Mit am Start meine neuen HOKA One One, die ihre Wanderpremiere hatten.


Am 29.11. gab es dann noch ein kleines Tänzchen mit der Kaffeemaschine im Hotel und 8:00 Uhr brach ich dann auf zum Ruderclub Herdecke. Die Anmeldung ging recht schnell und so hatte ich noch Zeit zum Dog sitting und Warten. Der Start glückte dann um 9:00 Uhr. In der Startgruppe waren auch die 42er u.a. mit Youtubern wie Dr. Urbex, Buttermütze, SannoVsNature und Nadine.


Die erste Schleife bestand aus drei Bergen mit ziemlich steilen Aufstiegen. Aber zuerst ging es zum Eisenbahnviadukt von Herdecke. Darüber bin ich mit der Volmetal-Bahn am Vortag nicht gefahren, da ich am Bahnhof Herdecke ausgestiegen war. Der Ruhr-Viadukt wurde bis 1879 aus Ruhrsandstein erbaut und – nach Kriegsschäden – 1952 wieder eröffnet. Dann ging es direkt aufwärts zum Scheerholz. Steigung: 21 %. Oben Blaulicht. Dort hatte die Feuerwehr den Wanderweg gesperrt.



Wir bogen nach Norden und liefen einen Umweg. Dabei liefen wir auch ein Stück auf dem Rückweg der Schleife. Dann ging es wieder zur ursprünglichen Route zurück. Komoot meckerte herum. Dann kam uns ein Feuerwehrauto auf dem Waldweg entgegen. Auf der Ladefläche des Pickup machten die Einsatzkräfte verzweifelt Herzdruckmassage, die Schuhe des Wanderers guckten aus der Liege hervor. Schlechte Stimmung machte sich breit. Das sah sehr ernst aus.



Nachdem es am Hartkortberg und der Stadt Wetter vorbei wieder abwärts ging, kam dann der zweite Berg. „Auf dem Heil“ ist der höchste Berg des Ardeygebirges. Nord-Marsch hat sich den steilsten Aufstieg (bis 18% Steigung) auf den Berg herausgesucht. Oben, der Wanderweg lief dann auf dem Bergrücken, trafen wir dann auf die Strecke vom Mammutmarsch Dortmund. Mammutmarsch hatte den Aufstieg über einen langen Serpentinenweg geführt.



Dann ging es wieder zur Umwegstrecke und dann steil bergab zur Ender Talstraße. Meine neuen HOKA-Schuhe waren eine hervorragende Idee. Ich rutschte überhaupt nicht auf dem nassen Laub. Am Anfang des Marsches blieben die Schuhe manchmal im nassen Schlamm kleben, man musste sie gut zuschnüren. Dann folgte der VP 1 nach dem 10-Kilometer-Schild.



Der VP 1 war auf einer Alpaca-Farm. Es gab Fischbrötchen und Kaffee. Alpaca-Schnitzel gab es nicht. Ein anderer Wanderer (aus Herdecke) erzählte, dass der reanimierte Wanderer im Krankenhaus nebenan behandelt wird. Dann lief ich weiter. Die Alpacas guckten nervös. Am Krankenhaus vorbei lief der Wanderweg nun entlang eines Rinnsals, dem Ender Mühlgraben, neben der Ender Talstraße zum dritten Berg.



Nun ging es den Nacken hinauf. Der Berg ist (an der höchsten Stelle) 188 Meter hoch. Die Steigung des Weges betrug bis 16%. Dann ging es nur noch abwärts zur Ruhr und zum VP 2 bzw. Start und Ende der ersten Schleife. Dort gab es Schinken-Käse-Toast und einen Becher Cola. Dann Aufbruch zur zweiten Schleife. Komoot meinte hier: Ziel erreicht. Ich hätte einfach weiterwandern können, aber ohne die originale Strecke auf dem Display. Das war mir zu unsicher.



Deshalb startete ich dann einfach ein zweites Tracking und es gibt am Ende dieser Seite zwei Komoot-Tracks. Diesmal ging es über den Kreisverkehr in die Altstadt von Herdecke. Dort gab es Weihnachtsmarkt, alte Fachwerkhäuser und eine Ampel. Der Wanderweg führte zur Bahnstrecke und dann am Bahnhof Herdecke vorbei. Es ging aufwärts, aber gemütlich. Das sollte nicht so bleiben.



Am Ende lag die Ender Talstraße zwischen Nacken und Kallenberg. Dort ging es dann mit einer 10%-Steigung auf den Kallenberg. Netter Friedhof auf dem Weg. Natürlich ging es dann wieder abwärts. Schlamm und alte Baumstämme – bei mir machten sich Ermüdungserscheinungen breit, und ich war froh mich nicht für die 42-Kilometer-Strecke entschieden zu haben. Die 8km-Schleife hatte übrigens auch drei Berge.



Nun folgte ein Tunnel unter der bekannten Eisenbahnstrecke und dann ein „Anstieg des Todes“ mit 16% Steigung. Ich quälte mich den Berg hoch, machte viele Pausen und war etwas unangenehm berührt, weil ich zwei Wanderinnen überholte, die 42 Kilometer und Startzeit 8 Uhr auf dem Startnummernzettel stehen hatten. Die Zettel enthielten übrigens neben der Startnummer auch den Vornamen.



Wieder hinab und dann hinauf zum Stadtteil Herrentisch. Auf einer Asphaltpiste mit 16% Steigung. Oben wartete dann ein obszönes Zeichen des Veranstalters. Andere Wanderer murmelten Beschwörungsformeln in Zusammenhang mit einem Arne. Bergab führte die Strecke dann auf den Rehberg zu, umrundete den Berg aber dann. es ging nur noch abwärts bis zum Ziel.


Durch die Altstadt zum Kreisverkehr, dann noch ein kleinen Umweg zur Ruhr und dann durchs Ziel. Medaille, Bratwurst, Cola. Weil ich noch Patenonkel eines Fiete wurde, habe ich noch mitbekommen, dass man sich beim Nord-Marsch abmelden muss. Fiete darf ich nicht an Katzen verfüttern. Es gab noch eine Urkunde, einen Wanderpass, ein Kilometerbuch, einen Orden – ähm die Stempelkarte wurde auch kontrolliert. Es gab übrigens nur eine Stempelstelle mit nur einer funktionierenden Lochzange ein paar Meter vor VP 1.

Am Abend tat mit der Arm weh, ich hatte mich in der ersten Nacht irgendwie verlegen. Ibu 400. Nach dem Frühstück im Hotel hatte ich noch viel Zeit, den mein IC fuhr erst 12:28 Uhr. 17:22 Uhr wieder in Leipzig. Unterwegs erfuhr ich aus der Westfalenpost, dass der Wanderer der reanimiert werden musste 71 Jahre alt war. Kurze Zeit später berichteten mehrere Wanderer, dass er im Krankenhaus gestorben ist. Mein Beileid an die Angehörigen. Eine sehr nachdenkliche Zugfahrt.
Videos von: Dr. Urbex, #Stefanunterwegs, Beargsteigen mit Laura, Harald fit-wandern, Rolf Outdoor, Outdoor Bobbele.
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