Talsperre Bautzen (2025)

Am 2. Juni besuchte ich den achten See im Rahmen der Iron Lake Challenge Sachsen: die Talsperre Bautzen. Wegen einer Gleissperrung auf der Bahnstrecke zwischen Riesa und Dresden-Neustadt fuhr der RE50 mal schnell nach Brandenburg, genauer: Elsterwerda, und von dort dann nach Dresden. Da in Elsterwerda kein Gleisdreieck ist, sondern nur Weichen, musste die Lok dort umgesetzt werden. Von Dresden-Neustadt fuhr dann RB 64 nach Bautzen und dann Bus 501 zu „Burk, Talsperre“, meinem Startpunkt.

Früh ging erstmal einiges schief: das Handy hatte nur 53% Akkuladung und ich hatte keinerlei Geld eingesteckt. Also hob ich im Hauptbahnhof noch schnell 50 Euro ab, musste dann aber die Kaffees in Leipzig und Dresden-Neustadt trotzdem mit Karte bezahlen, da die nicht rausgeben konnten. Der Ladezustand des Handys hatte dann später böse Konsequenzen. Aber erstmal ging es entgegen dem Uhrzeigersinn los.

Ein Asphaltweg führte zum ersten Damm, der zwischen zwei Bergen errichtet wurde. Hier fliesst die Hauptspree, der angestaute Fluss ist die Spree, ab. Außerdem gibt es für Hochwasser ein Überlaufbauwerg. Hier war ich bereits im Jahr 2013 bei meiner Radwanderung am Spreeradweg. Übrigens hatte ich nur eine Radwanderweg um den See herum gefunden und auf Komoot geladen. Auch das wurde noch anstrengend.

Nun ging es um den Gewerbepark Niedergurik vorbei zum zweiten Damm und an diesem entlang nach Quatitz. Auch der zweite Damm ist ein Erdschüttdamm mit bituminöser Außenhautdichtung. Die Dämme wurden 2002 instand gesetzt, ursprünglich wurden sie 1968 bis 1975 erbaut und 1977 die Talsperre in Betrieb genommen. Leider waren beide Dämme abgesperrt und so sah ich erstmal keinerlei Wasser.

Gleich nach Quatitz, mit dem Kirchturm, den man überall sieht, ging es nach Dahlowitz. Dort machte der Weg einen seltsamen Hacken, der keinerlei Sinn ergab. Weiter nach Kronförstchen auf einer Landstraße ohne jeglichen Fußweg. Vorher schickte ich noch einen holländischen Autofahrer, der in einem polnischen Hotel wohnte und in Dahlowitz nach dem Dreiländereck suchte, nach Zittau. Das gab Bonuskarmapunkte und so überlebte ich auch die Landstraße.

Dann ging es auf einem kleinen Weldweg in Richtung Talsperre. Nun konnte ich endlich mal Wasser sehen, aber erstmal nur aus der Ferne. Neumalsitz, der nächste Ort, hatte auch einen Damm. Einen Straßendamm der ein Vorbecken von der Talsperre trennt und eine Bushaltestelle hat. Hier kann das Neumalsitzer Wasser und einige Bäche eingeleitet werden. Am idyllischen Vorbecken stand ein Angler, der aber zwei weiße Schwäne am Hals hatte, die lautstark herummeckerten.

Gleich nach dem Damm bog ich nach links in den Wald ab. Die Karte zeigte dort einen Wanderweg. Ich folgte dem Singel-Trail, hüpfte über eine kaputte Brücke, die über einen kleinen Bach führte und gelangte dann zur Totholz-Spielwiese, wo sich schon Bushcrafter versucht hatten. An was auch immer. Dann ging es über die Wiese, die leider sehr nass war. Trotz der langen Hosen wurde es irgendwie feucht. Übrigens hatte es während der ganzen Wanderung nicht geregnet, obwohl das angesagt war und ich extra noch den Regenschirm eingepackt hatte.

Der Wanderweg führte dann wieder durch den Wald. Er war übrigen durch weiße Schilder mit gelben Punkt markiert. Unterwegs konnte ich dann einen Blick auf die Vogelinsel werfen. Das ist die einzige Insel im Stausee und darf aus Naturschutzgründen nicht betreten werden. Dort lag früher Malsitz. Neben Nimschütz eines der Orte die der Talsperre zum Opfer fielen. Vor 26 Jahren, als die Talsperre mal abgelassen wurde, waren noch Mauern zu sehen, genau wie der originale Lauf der Spree.

Nun folgte die Vorsperre Oehna. Hier fliesst die Spree in die Talsperre. Damit die Talsperre nicht verlandet und sich mit Sedimenten füllt, wurde hier ein weiterer Damm errichtet. Die Sedimente füllen das Vorbecken bei Oehna. Zur Komplexsanierung im Jahr 1999 wurde mal über 200000 Kubikmeter Sedimente weggebaggert. Mit einer hübschen Bogenbrücke führt die Autobahn A4 über das Vorbecken.

Auf der anderen Seite sagte Komoot: geradeaus. Leider war da ein Berg. Links und rechts führte der Weg aber ins Wasser. Dann entdeckte ich die Treppenstufen, die den Berg nach oben führten. Ich befürchtete schon, das ich bis auf Höhe der Autobahn heraufklettern müsste. Da irrte ich, es sollten noch 30 Höhenmeter mehr werden. Die Treppenstufen waren aus Holz und mit Metallstäben fixiert. Dann gab es einen Single-Trail und letztendlich einen gepflasterten Weg.

Dann ging es wieder abwärts bis zum Campingplatz. Leider fuhr an dieser Stelle mein Handy herunter. Ich konnte es nicht fassen, da es sich normalerweise vorher meldet. Vermutlich hatte das mit Komoot zu tun. Ich hatte natürlich meine Powerbank mit, leider nutzte dies nichts, denn ich hatte den Pin von meiner neuen SIM-Karte vergessen. Den Restweg bis zur Bushaltestelle lief ich einfach auf der Strandpromenade. Da kam noch ein kleiner Strand und eine Beach-Bar. Ich fuhr zurück nach Leipzig. Bis auf den übervollen RE 50 war alles gut.

DIes war der achte See der Iron Lake Challenge Sachsen. Unten gibt es den Komoot-Track – es fehlt halt ein kleines Stück. Bei Youtube ist ein Video von Harald Lorenz.

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