Am 2. Mai 2025 startete ich zur 7-Seen-Wanderung. Leider musste ich am Wochenende arbeiten und hatte nur am 2. Mai einen freien Tag und mir daher eine Nachtwanderung, ab 18:00 Uhr, nach Zwenkau über 25 Kilometer herausgesucht. Wegen einer großen Blase am linken Fuß und zwei Schwellungen am anderen, war bis zuletzt offen, ob ich überhaupt teilnehme. Ein Teil der Strecke hatte ich schon zu meiner Umrundung des Zwenkauer Sees erwandert.





Die 7-Seen-Wanderung findet immer zum Markkleeberger Stadtfest statt. Die Startunterlagen und die Stempelkarte gab es im Markkleeberger Rathaus und der Massenstart zu der als „W6 – Zwenkau-Tour“ bezeichneten Strecke erfolgte an den Elektrotechnischen Sammlung um 18:00 Uhr. Leider starteten auch noch mehrere andere Touren zur gleichen Zeit. Auf dem kleinen Pleiße-Weg stolperten dann hunderte Wanderer vor sich hin. Viele fluchten, weil sie ihre Geschwindigkeit – langsamer oder schneller – nicht laufen konnten. Man trat sich in die Hacken und einige entgegenkommende Radfahrer brüllten herum.



Die Strecke verlief entlang der Pleiße, am Herfurth-Park mit Weißem Haus vorbei (die Leipziger sagen agra-Park) und dann am Wildpark (ein Tiergehege) vorbei über den Equipagenweg zum Cospudener See. Im Herfurth-Park war ich Weihnachten 2024 zum Christmas Garden, den Pleiße-Radweg bin ich auch schon gefahren und zum Mammutmarsch Leipzig ging einen Teil der folgenden Strecke in entgegengesetzter Richtung.



Nach einem schönen Stück durch den Wald, teils auf einem Single-Trail, kamen dann alle Wanderer zum Cospudener See. Inzwischen hatten wir auch die Starter von 17:45 Uhr eingeholt, die sich hier aber wieder von uns trennten. Das war die Tour mit dem Mondschein-Bootsausflug. Auf der Asphaltpiste am „Cosi“ rasten erstmal drei Feuerwehrfahrzeuge an uns vorbei. Es ging dann durch das obere Elsterflutbecken zur Elster und dort entlang in Richtung Bistumshöhe.



Durch die breiteren Weg zog sich die Wandertruppe nun endlich etwas auseinander und man konnte endlich im eigenen Tempo laufen. Ich wurde hier deutlich langsamer. Das Gebiet war nun landschaftlich sehr reizvoll. Die Elster schimmerte grün im letzten Licht – hier bin ich früher sehr viel mit dem Kanu gewesen. Da ging es nochmal durch das obere Elsterflutbecken, wieder kam ein Feuerwehrauto vorbeigerast, dann auf einem Single-Trail weiter und nach 11 Kilometern wurde nun der erste Verpflegungspunkt erreicht, der aber nicht am Turm der Bistumshöhe lag.



Auch hier tat sich der Veranstalter nicht durch Organisationstalent hervor: an der Stempelstelle stand eine 30 Meter lange Schlange und die Sitzbänke waren alle besetzt. Ich bin also gleich nach dem Stempeln weitergelaufen. Es ging weiter zum Cospudener See, am Tiergehege vorbei und dann zum Zwenkauer See. Hier war ich zwei Wochen früher auf der Umrundung des Zwenkauer Sees schon entlanggelaufen.




Hier war ich auf den nächsten 10 Kilometern wieder etwas schneller unterwegs – die Strecke war ja bereits bekannt und außerdem befürchtete ich schon, dass es auch am zweiten Verpflegungspunkt, am Aussichtspunkt Zitzschen, ziemlich voll wird. Dort gab es einen Becher mit Mineralwasser/Apfelschorle-Mischung. Zumindest konnte ich dann auch ein bisschen sitzen. Es ging mit dem Stempeln etwas schneller, aber als ich nach kurzer Pause weiterlief, war die Schlange schon 50 Meter lang.


Der Veranstalter meinte zu meiner Zwenkau-Tour: „Leipziger Neuseenland-Nachtzauber: Vom Cospudener See bis zum Lichterglanz von Zwenkau“. Ein paar Meter weiter ging dann der Lichterglanz los: man hatte am Einlass des Sees eine Strecke mit Fackeln markiert. Das sah sehr schön aus. Dann ging es weiter am Öko-Gut vorbei bis zum Gedenkstein von Eythra. Dort wurden wir von iluminierten Wesen empfangen und auf der historischen Lindenallee zum Trianon geleitet.

Auch auf der Lindenallee zum Trianon waren Fackeln aufgestellt. Leider musste ich nun trotzdem die in Zitzschen ausgepackte Stirnlampe anschalten, da die Wiese zwischen den Bäumen etwas uneben war. Der dritte Verpflegungspunkt war direkt am Trianon. Dort gab es den nächsten Stempel und Süßigkeiten. Ich hatte nun keine Lust mehr auf Essen, da es nur noch zwei Kilometer bis zum Ziel waren.

Auch die folgende Strecke war ich bereits mit dem Fahrrad gefahren. Ich hatte nun die Stirnlampe dauerhaft an, denn auf dem folgenden Waldweg war es wieder sehr uneben. Nach 4 Stunden und 41 Minuten kam ich dann am Zwenkauer Rathaus an. Dort musste ich noch 50 Minuten auf den Shuttle-Bus nach Markkleeberg warten. Es fing an zu regnen und wir stellten uns alle unter. Dann ging es mit dem Bus nach Markkleeberg zum S-Bahnhof, wo ich gleich eine verspätete S-Bahn erwischte und kurz nach Mitternacht wieder in Leipzig ankam.

Kleines Fazit: Ich werde zunehmend schneller: Diesmal 5.4 km/h im Durchschnitt und 7.8 km/h maximal. Die Reste meine Blase vom AdventureWalk haben dank Compeed-Blasenpflaster keine Schwierigkeiten verursacht.
Da diese Wandergroßveranstaltung mit über 60 Touren nur einmal im Jahr stattfindet und organisatorisch sicherlich sehr schwierig ist, würde ich mich nun nicht zu sehr über die übervollen VPs beschweren. Zumal dann an meinem Ziel in Zwenkau alles sehr gut lief. Aber ein Massenstart auf einen zwei Meter breiten Radweg könnte man jedenfalls anders gestalten. Die letzten fünf Kilometer haben sich die drei Veranstalter dann auch etwas einfallen lassen – das war dann auch sehr schön. Auch der Shuttle-Transfer zur S-Bahn lief dann sehr gut. Die Leute in Zwenkau waren auch sehr lustig drauf.
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