HikeDeLuxe (2025)

Am 6.9.2025 startete ich zum HikeDeLuxe, veranstaltete von den Sportfreunden Neuseenland, die auch die 7-Seen-Wanderung und die Neuseen Challenge veranstalten. Nach der dritten 50-Kilometer-Wanderung in diesem Jahr wollte ich nun mal ein paar Kilometer mehr machen: die Strecke hatte 68,5 km und führte von Leipzig nach Grimma und über Trebsen zurück nach Leipzig. Früh ging es, nach nur drei Stunden Schlaf, mit der S3 nach Engelsdorf. Vom S-Bahnhof noch einen Kilometer zum Start bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Da ich eine dreiviertel Stunde zu früh ankam, chillte ich noch ein wenig am Gartenteich. Dort forderten zwei Schilder auf, die Fische keinesfalls mit Brötchen zu füttern. Die Gefahr bestand aber nicht, da es keine Brötchen gab. Dafür gab es eine Stempelkarte und dann ging es 08:00 Uhr schonmal los. Vor den Wanderern der HDL-Tour 2 hatten wir eine halbe Stunde Vorsprung. Ein netter Mensch hatte vorher noch eine Rede gehalten, die ich leider nicht verstand, da die nebenstehenden Wanderkollegen lauter waren.

Zuerst ging es nach Baalsdorf und dann nach Kleinpösna. Für den Bau der Autobahn 14 in den 1930er Jahren entstand am nördlichen Rand des zu Leipzig gehörenden Dorfes eine Kiesgrube. Dafür gab es eine Autobahnanschlussstelle und Seen, die ein beliebtes Naherholungsgebiet sind. Die Autobahn A38 wurde überquert und Albrechtshain folgte. Am Ortsausgang, an der Bahnlinie und mitten im Wald, folgte der erste VP – oder nennen wir es Stempelstelle – bei ungefähr 10 Kilometern. Hier trafen dann auch die Wanderer der HDL-Tour 3 aus Beucha ein.

Auf dem Dreiflügelweg ging es dann weiter zum Ammelshainer See, der im Volksmund Moritzsee genannt wird. Auch hier wurde früher Kies für den Autobahnbau abgebaut und das Restloch geflutet. Der Wanderweg führt am Ufer teils auch auf einem Single-Trail entlang. Dann, zurück auf dem Dreiflügelweg, gab es die Streckentrennung. Die Wanderer der HDL-Tour 1 – also auch ich – entschwanden zum Naunhofer See. Dieser wird Grillensee genannt und entstand wie der Moritzsee.

Nun folgte Naunhof, es war aber nicht viel zu sehen. Am Ende des Ortes kam wieder der Dreiflügelweg und der „Mitten im Wald“-VP 2 bei 15 Kilometern. Hier gab es nicht nur einen Stempel, sondern auch Kuchen, Gurken und Limonade. Hier lüftete ich mal kurz die Schuhe und stellte fest, dass ein paar kleine Steinchen meine WrightSocks durchlöchert hatten. Fünf Kilometer weiter, am VP3 in Großsteinberg, hatte ich dann schon eine Blase. Mit Klopapier polsterte ich die Strümpfe aus, schmierte etwas Hirschtalg hinein und so ging es bis zum Ende der Tour.

Im Folgenden nahm der Wanderweg dann ein paar Berge mit – irgendwo müssen die 270 Höhenmeter ja herkommen. Ich war wieder ganz schön am japsen. Beim letzten und mit 207 Metern höchsten Berg, dem Lindberg, kam ich dann um eine Kurve und stand plötzlich in einem Schwarm aggressiver Wespen. Ich kassierte 10 bis 15 Stiche durch T-Shirt und Mütze, ehe ich dann losrannte und die Tiere abhängte. Die Hälfte der Stiche auf dem Kopf, die andere Hälfte auf dem Rücken und ein Stich an der linken Hand.

Die vorauslaufenden und nachfolgenden Wanderer haben auch Stiche abbekommen – glücklicherweise nicht ganz so viele wie ich. Es folgten noch zwei weitere Wespennester am Wegesrand – die Tiere taten aber nichts. Die folgenden zehn Kilometer bis zum VP4 in Grimma habe ich dann mit starken Schmerzen zurückgelegt. Na wenigstens spürte ich die Blase am Fuß nicht mehr. Ich war sehr langsam unterwegs und bemühte mich, immer in der Nähe der anderer Wanderer zu bleiben. Wespenstiche hatte ich noch nicht und wusste auch nicht, ob ich darauf allergisch reagiere.

Auge

In Grimma am VP4 warteten dann ein Auto mit Rettungssanitäterinnen, die vermutlich jemand gerufen hatte. Dort wurde alles angeguckt. Leider waren die Eispacks schon bei den vorherigen Wespenopfern draufgegangen. Ich futterte noch Würstchen mit Kartoffelsalat und brach die Wanderung dann ab. Mit dem Bus 590 ging es zurück nach Leipzig. Am nächsten Morgen war dann, wegen eines Stichs an der Augenbraue, das rechte Auge zugeschwollen. Das lies dann wieder nach. Auf dem Rücken gab es starke lokale Reaktionen. Bis zur nächsten Wanderung in Berlin ist dann bestimmt auch die Blase wieder weg.

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