Fast zwei Monate nach der Kreuzotter-Etappe startete ich am 17.09.2025 zur Mufflon-Etappe. Ich hatte bis Mittag ausgeschlafen und fuhr dann erst gegen 14:00 Uhr mit der ErfurtBahn auf der Bahnstrecke Leipzig-Probstzella nach Profen in Sachsen-Anhalt. Dort lief ich erstmal zum Markt, dem Startplatz der zehnten Etappe. Hier steht ein Kriegerdenkmal, ein Brunnen und ein Haltestellenschild.



Auf der Pegauer Straße ging es dann durch den Ortskern mit restaurierten Fachwerkhäusern, vorbei an der Dorfkirche Profen. Die Dorfkirche hatte eine besondere Bedeutung als Dekanatskirche und hat deshalb eine außergewöhnlich aufwändige Gestaltung. Profen war eines der ältesten Pfarrorte des Bistums Zeitz-Naumburg und besaß im Spätmittelalter Marktrechte. Heute hat man Marmeladenmacher.



Dahin gelang man über einen kleinen Pfad zwischen den Häusern. Ein paar Meter entlang der Bundesstraße 2 und dann ging es weiter nach Lützkewitz, wo ein verkieselter Mammutbaum den Wanderern auflauert. Außerdem gab es noch gelb angemalte Wanderschuhe, gehörnte Wesen, die sich hinter gefährlichen Kampfgockeln versteckten und „Brücke mit Sitzbank“. Hier am Profener Mühlgraben war ich wieder auf der Strecke der neunten Etappe.



Der Wanderweg überquerte nun die Weiße Elster und führte weiter nach Sachsen zur Schwennigke. Die Schwennigke, oder „Schweinefluß“, führt über 25 Kilometer parallel zur Elster. Der Wanderweg lief linksseitig des Flusses und ab Sassdorf rechtsseitig. In Sassdorf beginnt ein Naturlehrpfad, der nun weiter bis Groitzsch führt. Zuerst zum Altengroitzscher Kirschberg, dann zum Bettelsteg und weiter zum NSG Pfarrholz Groitzsch und dem Flächennaturdenkmal Sebastian Park.



Es folgt die Träubelwiese und der Hoher Stich, auch „Mädchenflößchen“ genannt. Hier war wohl früher eine Badestelle für Mädchen und Frauen. Männern war das Betreten bei einer Strafe von 30 Mark verboten. Ich hatte nur 20 Euro mit und wollte die eher für Eis ausgeben. Und dann kam die Groitzscher Schleife. Nein, ich mag solche Schleifen nicht.



In Groitzsch ging es erst auf die linke Seite der Schwennigke und dann wieder auf die rechte Seite und quer durch den Ort. Dabei kam ich auch am berühmten Wahrzeichen vorbei – ähm, dem Wasserturm. Am Ende der Strecke wartete ein Stempelkasten am Abenteuergolfpark. Den Stempelkasten entdeckte ich ziemlich schnell, er war direkt an der Ecke der Straßenkreuzung. Aber hinter einem Zaun und ich brauchte eine geraume Zeit, um den richtigen Weg zu finden.



Dann musste ich die ganze Strecke bis zur Schwennigke wieder zurück. Da hab ich mir noch ein Riesen-Eis gekauft. Auf dem Groitzscher Fußweg ging es dann in Richtung Pegau. Der Wanderweg bog dann in einen Forst ab, der von einer Stiftung zur Zeit von König Albert von Sachsen, angepflanzt wurde. Eine Gedenkstein mit der Aufschrift „Albert Hain Stiftung 1898“ erinnert daran. Über die Brücke der Elster und dann unter der Auto-Elsterbrücke hindurch und ich gelangte nach Pegau.



Am Pegauer Rathaus machte ich noch Fotos und ein weiterer Stempel wurde auf das Wanderheft gedrückt. Das Rathaus in Pegau wurde von Hieronymous Lotter entworfen, der drei Jahre vorher das Leipziger Rathaus entworfen hatte, welches ganz zufällig äußerst ähnlich aussieht. Hinter dem Rathaus fliesst der Profener Elstermühlgraben, den ich am Beginn der Tour überquert hatte. Dann ging es zurück nach Leipzig auf der Zugstrecke Leipzig-Probstzella.



Den Zug hatte ich um zehn Minuten verpasst und so hatte ich am Bahnhof noch ein wenig Zeit. Drei Tage später ging es weiter mit der Libellen Etappe.
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